Pandämliche Euphorismen

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Kommt Zeit, kommt Unrat. Kommt Unzeit, braucht´s Rat. Kommt Unrat zur Unzeit, bringt´s Unmut.

Es gibt Taten, aber auch Untaten. Es gibt Mut, aber auch Unmut. Es gibt Kosten, immerhin keine Unkosten.

Nicht Armut sagte der prekäre Rentner beruhigend zu sich selbst, sondern: Diät.

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, sagte jener Kanzler dereinst. Nun denn, wer keine Visionen hat, sollte den Friedhof in Erwägung ziehen, sage ich.

Was ist die Steigerung von Eierdieb? Hühnerdieb. Und was ist die Steigerung von Hühnerdieb? Kükenschredder.

Ich ziehe den Haschtag dem Hashtag vor, sprach der erdige Alt-Hippie zum nerdigen Youngster.

Im Laufe der letzten, neoliberalen Jahrzehnte ist Politik das Bohren immer dünnerer Bretter geworden. Nun geht alles im Sekundentakt.

Frei nach Ovids Metamorphose: Nachdem er seine Melania umarmt hatte, verließ der Präsident mit der gelben Tolle das Oval Office, um ein wenig im Park spazieren zu gehen. Der starke Regen war vorbei. Im Wasser einer frischen Pfütze sah er klar und deutlich Schriftzeichen in seiner Sprache. „Wer ist toller als Trump?“, stand da eine Frage geschrieben. Er wusste die Antwort sofort: „Ich.“

Neorealismus: Die allermeiste Epochenzeit der irdischen Existenz war ich nicht auf der Welt und es sieht so aus, dass mich niemand vermisst hat. Nach meinem Ableben mag dies anders sein. Für eine Weile.

Bikultureller Schüttelreim: OMAR fa AMOR´ con MORA a ROMA.

Freude und Ernst: Versuche einmal, durchgängig zu lächeln. Selbst zehn Minuten wären dabei schon viel, die Kräfte lassen schnell nach. Zehn Stunden ernst dreinschauen geht jedoch allemal. Warum ist das so?

Die dämliche Pandemie war und ist schon schlimm genug. Also machen wir bitte nicht auch noch ein Pandämonium aus ihr.

Wann merkt man, dass man alt geworden ist?

  • Wenn die Wege in der Wohnung immer länger werden.
  • Wenn man sich beim Bäcker das Brot schneiden lässt.
  • Wenn man anfängt, immer dieselben Geschichten zu erzählen.

Seit Willy Brandt und Helmut Schmidt hat es in der großen deutschen Politik weder menschliche Größe noch Geistesgröße gegeben. Leider doch schon fast ein halbes Jahrhundert ist das her.

Aufgepasst am Ende, dass es an demselben nicht tragisch ende!

Eine Gesellschaft, die die Intimität der Menschen zur öffentlichen Blaupause macht, ist verloren.

Alterserscheinungen frei nach Luther: Im Jahre zwier, schadet weder ihm noch ihr.

Was der Single auf jeden Fall braucht: EINEN RÜCKENKRATZER

Altherrenwitz: Na gut! Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber nicht jeder ist der Schmiedin Unglück. Hö hö hö hö!

Wenn Ihr, liebe Fernseher.innen, einer Talkshow beiwohnt und dort schon wieder Karl den Kargen entdeckt, dann nehmt die Worte Dantes ernst, der dereinst schrieb: „Ihr, die Ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren!“

Hallo, sprach der ultramoderne Duschkopf. Möchtest Du es heute lau oder hot? Entscheide Du, antwortete der Schmutzfink, während er sein haariges Haupt unter den robotischen Schaum-Spender hielt.

Legen Sie ihre Maske an, befahl der Ordner. Ich bin Maske, sprach der Boxer. Ach sooo, oh Henry, oh Henry, ach so!

Gekaperte Bahndurchsage: Verehrte Bahnbürokraten.innen, bitte beachten Sie, dass am Bahnsteig freie Menschen stehen und keine wilhelminischen Untertanen. Unterlassen Sie Ihre Gehirnwäschen und verzichten Sie auf anmaßende Dauerberieselung. Vielen Dank und werden Sie bitte gesund!

Ruf zum Lautsprecher am Bahnsteig: Bitte beachten Sie, wir sind freie Raucher/innen. Auch wenn wir etwas außerhalb der gelben Quadrate stehen, ist das in Ordnung so!

Wir sind von Verschwörungserzählern umstellt, sagten die Verschwörer und gingen mit sorgenfaltigen Mienen ihren Geschäften nach.

Aus der Abteilung „Absurdes“: Die Bekämpfung der modernen Pandemie ähnelt einem Pferd, das nicht reiten kann.

Auf Reise: „Hier wird Leis zu Lisotto, sprach Li zu seiner Lo an der Mühle bei Piacenza am Po.“

Netter Sturkopf: Ach, übrigens, ich sage weiterhin dämlich, sonst müsste ich ja herrlich sagen.

Postheroisch? Fragte sich der Schlichte grübelnd. Aber es ist doch nichts Besonderes, Briefe auszutragen. Hallo, das kann ich auch! Denkt er, während er an seinem Bierchen nippt.

Die Frau ist in der Regel immer noch beherrschter als der Mann.

Nicht nur Pandemie-bedingt: Die Polizei, Dein Freund und Stalker!

Das neue Niesen lautmalt nicht Hatschi, sondern Ischgl.

Sehr akkurates Gender-Deutsch: Der Spinner und die Spinne.

Kleiner Corona-Witz: Sagt Virus A zu Virus B: „Du, da vorne ist dieser Schreiberling, der den Leuten schon so lange auf die Nerven geht. Auf ihn ohne Gebrüll und hinein in ihn!“ Antwortet Virus B: „Uäh, bloß nicht, der pafft Zigarren, erinnere Dich, wie widerlich das riecht, da haben wir keinen Spaß! Nehmen wir lieber einen, der unsere Existenz wirklich, aber wirklich, leugnet.“

Manchmal, bei guter Laune, denke ich: Ich bin kein Kraftpaket. Ich bin ein Kraftsparpaket. Und deshalb habe ich beachtliche Reserven.

Ich möchte mal so sagen: Ich bin ein kleines Licht. Am Ende des Tunnels.

Fazit: Unsere Gesellschaft wurde reicher, die Tafeln zahlreicher.

Wie bitte, scholzen? Ja. Scholzen heißt energiesparend reden und ist auch bei Schlafstörungen wirksam.

Meine Gedanken, wenngleich nah an den Menschen und Dingen, sind nicht realitätstauglich, stellte der Tagträumer zerknirscht fest. Und träumte weiter.

Die Abendstund´ des bedächtigen Trinkers hat Gold im Mund.

Wir wollen Brot und Spiele, nicht Zuckerbrot und Peitsche.

Wenn man mit zu viel Hybris durch die Welt stolziert, fällt man irgendwann aus allen Wolken. Geht man jedoch mit zu viel Demut einher, berührt man mählich mit der Nasenspitze den Boden. Letzteres ist immerhin nicht tödlich.

Im Anfang war das Fagott, sprach der religiöse Bläser.

Scheidungsakte sollten heutzutage zu den Standesämtern verlegt werden. Handelt es sich doch um moderne Anlässe großer Freude und Erleichterung.

Ich glaube nur das, was ich nicht sehe, merkte der Pfiffige an.

Sagt der Sarkast zur strebsamen Schnellläuferin: Sei doch ein Mann, dann läufst Du noch schneller!

Am Tag der Goldenen Hochzeit stellte das Paar vor der Kamera mit fester Freude fest: Ja, wir sind seit 50 Jahren unglücklich verliebt. Und so soll es bleiben.

Mit ihr würde ich gerne E-Scooter fahren, seufzte der Jüngling errötend, als er die Schöne erblickte.

Was man ist, kann man nicht haben, sprach der Geistvolle. Doch, Du Arschloch, entgegnete vergnügt der zur Komik neigende Kumpan, der diese Worte vernommen hatte.

Ich pinkle aber im Sitzen, dachte der Mann, während er die langen blonden Haare seiner Frau aus dem Waschbecken fingerte.

Wie finden reiche Männer, die geliebt werden, eigentlich heraus, ob die Liebe wirklich und echt ist?

Ein Ömckl gibt es nicht, denn wir können es uns nicht vorstellen. Bis es irgendwann irgendwo auftaucht.

Allzu viele Männer dieses unseres Planeten, leider auch hierzulande, frönen in dumpf-depperter Manier immer noch und immer wieder der Annahme, die Frauen lägen irgendwie wahllos in der Landschaft herum und man könne sich ihrer fraglos bedienen.

Politiker.innen sollen kompetent, basisnah, rhetorisch geschickt und ziel-gruppenorientiert agieren. Das geht zu Lasten von Haltung. 

Wo ist Heimat? Heimat ist, wo man Dialekt schreiben oder sprechen kann und dabei verstanden wird.

Das Problem ist nicht, dass die Schwaben und Schwäbinnen Schwäbisch sprechen. Das Problem ist, dass sie denken, es wäre Hochdeutsch. 

Was soll ich mit Menschen anfangen, die bloß noch vor dem Spiegel stehen, frage ich mich, während ich die Schnurrhaare meines Barts sorgfältig mit Argan-Öl glätte.

Vorbild: Kümmert Euch um Euch selbst, ließ Fürst Oblomov den wartenden Bittstellern am Hof ausrichten. Dann bettete er sich zu einem ausgiebigen Nickerchen auf seine Kissen, um anschließend erfrischt seinen Tee mit Gebäck zu sich zu nehmen. So machte er es gerne Tag für Tag.

Sprach der Diktator: Ich bin doch nicht gewählt, also bin ich Euch nicht verpflichtet. Seine Anhänger appaudierten jubelnd.

„Mutter Natur“ zu sagen…ist das noch zeitgemäß?

Das waren eher Kunsteisläufer als Eiskunstläufer, stellte der Nörgler fest.

Ora et labora: Arbeite Du, ich bete, sprach der Rentner.

Die Demokratie muss gelegentlich mit Teasern bestückt werden, meinte der Polizeichef und unterschrieb den Einkaufszettel.

Wisse! Je feiner Du Dich gibst, desto vulgärer schallt es zurück.

Kneipensport und Kneipenspott liegen nahe beieinander.

Die moderne Faktenversessenheit scheint mir ein empirischer Pointilismus zu sein, der auf Abwege und in Aporien führt.

In einer woken Gesellschaft sind nur die Aufseher tough.

Gegenderte Weisheit: Si tacuisses, philosopha mansisses.

Im Leben hat jeder sein Päckchen zu tragen, heißt es. Die zentrale Frage ist aber, was drin ist.

Am Ende ist das Leben ein einzigartiges Netz aus grob und fein geknüpften Erfahrungen.

Es gibt immer mehr Menschen, die ihr alltägliches Glücksempfinden in LIKES messen. I don´t like it!

Ob man nah am Wasser oder an der Wüste gebaut hat, wird in Zukunft fast schon egal sein.

Im Rückblick: Als Dilettant habe ich es in meinem Leben zu wahrer Meisterschaft gebracht. Avanti Dilettanti!

„Das hieße ja, Äpfel mit Birnen zu vergleichen“, sagt man hierzulande abwehrend. Ja mit was denn sonst? Mit Ohrringen vielleicht?

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm? Die Birne aber schon.

Ein Mensch, der nicht Liebe kriegt, ist arm dran. Aber miserabel wird es erst, wenn er selbst oder sie nicht mehr zu lieben vermag.

Rassist ich? Na ja, nicht so ganz falsch. Ich bin ein bisschen rassistisch. Ich mag die Teutschen nicht.

Mikrofon-Ausfall bei der Bahn: Sehr geehrte Fahrgäste, wir erreichen in wenigen Minuten Heidelberg Hauptbahnhof. Der Ausstieg erfolgt in Fahrtrichtung. Krächz!

In der Kneipe: Un-der-berg kreiste und gebar einen… Rausch.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, sagt man. Es ist freilich auch gut, wenn man Gutes denken und reden tut.

Alder! Unser Alter ist echt fit wie ein Turnschuh, waren sich seine reschen Jungs und feschen Madln bewundernd einig, während der Kranz mit den gefüllten Melonenschnapskelchen erneut die Runde machte.

Die Römer lagen beim Mahl noch gerne zu Tisch. Dann hielt sich über sehr lange Zeit die Gepflogenheit, auf Stühlen sitzend zu Mittag oder zu Abend zu essen. Hinzu kam schließlich die Couch für die Snacks. Heutzutage sieht man immer mehr Menschen, die ihre Mahlzeiten aus kleinen Näpfen im Stehen oder im Gehen oder gar radelnd zu sich nehmen. Ob wir alsbald einfach nur noch Pillen schlucken werden, ganz gleich in welcher Position?  Eile ist ja geboten!

ENDE DER DURCHSAGE

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