Die (mehr als) zehn Gebote der neuen Zeit

D

Du sollst nicht spucken noch speien im Freien. Du sollst Deinen Pitbull täglich zweimal Gassi führen. Containerst Du, so rechne mit Strafe vor Gericht. Furze nicht – weder laut noch leise. Klebe Dein gebrauchtes Gummi an die Gum Wall. Zahle Dein Gummi, äh, Dein Bußgeld mit froher Miene. Sei nicht schamlos, es sei denn vor dem Körperscanner. Erschrick nicht vor den armierten Cops mit den Schockern, die Dich sistieren, sie schützen Dich ritterlich vor Dir selbst. Trage beim Verkehr mit Frau oder Mann ergeben die Maske. Salbadere nicht, sondern lies ab von Deinem inneren Teleprompter. Du sollst Deine Denunzianten*innen lieben wie Dich selbst. Achte das Sternchen als Vollendung des Alphabets.

Du sollst in diesen schweren Zeiten aber gefälligst Dein Maul halten!

Begrüße freudig das Posaunen der Laubbläser im Morgengrauen. Wenn jemand zu laut schreit oder schnarcht, darfst Du ihn schlagen. Konsumier´ gefälligst, bei Moses und den Propheten. Du sollst das Schwein ehren, das für Dich leidet, aber verzehre es frohgemut. Heiße die Wespen, die Dein Haupt umschwirren, stets willkommen. Du sollst auch diejenigen Großmogule nicht der Verschwörung zeihen, die Du nicht wählen darfst. Lass den emsigen Heuschrecken im Tempel ihren Frieden. Du sollst die Zinslast mit Gleichmut tragen, denn Dein ist das Himmelreich. Kannst Du die Miete nicht zahlen, so steh auf, nimm Dein Bett und geh. Bete täglich zur Ozonschicht am Firmament. Achte die Raute und gib Deiner obersten Gebieterin nicht DEN KUSS. Denn das wäre Verrat.

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