Ein Buschgespenst gebärdet sich schreckhaft Es enttäuscht die Erwartungen | Inmitten des Waldes beginnt das Laub zu knistern Der ruhende Raucher schon träumend |
Das kurze Gleis am Boden führt zum grauen Steinofen hin Eine Schrifttafel erklärt | Im Gartenidyll am Sonntag Madame den Laubsauger lenkt Drinnen zagend der Staubsauger sirrt |
Ächzend unter ihrer Verkleidung die Tanne im Glanz bald ihres Dienstes enthoben | Ein Sonnenblumenmeer links Rasende Piloten auf der Piste Ein Sonnenblumenmeer rechts |
Dieses Grauen. Barbarisch verlautbaren die Treiber indem der Krieg nahe rückt | Am Fuße des Burgbergs ließ Hirte Franz sich nieder um andächtig hinauf-zu-staunen |
Der arme Poet sitzt auch heutzutage im Bett goutiert Novelas, nicht Novalis | Die Todesanzeigen studierend der Alte in seiner Matte die Seele, den Körper baumeln lässt |
Nur Salvador Dalí könnte ein Pferd malen das reitet | Und das Meer schwappte über riss alles mit auch Karin |
Im Flohsamensand lauert eine Skorpionin als der Steinbock vorbeistapft | Und der Fluss trat über die Ufer riss alles mit auch Peter |
Ein Choleriker lächelt den Phlegmatiker aus der ihn rot vor Zorn anbrüllte | Au, Gopferdeckel zischte das Küchenweiblein und bekreuzigte sich |
Ein verzerrtes Mondgesicht über den brennenden Dächern der Gemetzelten | Ich bin es leid denkt der Angeber und verhüllt seine Bücher |
Die Welt rückt näher unkt Heinz und kratzt sich am Ohr | Von der Kuppel der Meister der Blick des Kenners zum Schlüsselloch Piranesis |
Der Moderator – auf der Vorderkante des weißen Stuhls fast schon gefallen | Authentisch sein – Nur, wenn da nichts ist leuchtet es ebenfalls |
Die Moderatorin – den Mund profan gespitzt ihr Kuli ein Mahnstock | Oh, wäre der bucklige Schlaf nicht nur das ewig flirrende Licht des Tags die Höhle verschlossen |
Die Schere neben dem fetten Geldschein der keineswegs zittert | Jede/r hat jetzt eine Bestie Rund um die Uhr liegt lauernd sie bereit |
Ein buntes Gemälde schockiert die Guten Es wird schwarz verhüllt dann spornstreichs entfernt | Der Freund von Freund und Freund blickt in Trauer ins Tal der Tränen der Frauen |
Henn, Gellert und, ach, auch Steinel schwarz umrandet heute beim Frühmahl | Im kubischen Bau der Kälte die netten Nachbarn stumm einander beäugen |
Federnde Haiku – Herbst 2022
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