Francoise Sagans Romane zählen zur Gattung des Psychorealismus. „Bonjour Tristesse“ war ihr erster Roman. Neben „Lieben Sie Brahms“ folgten noch viele andere Romane, die mein Herz damals erfreuten: Chamade, Die seidene Fessel, Ein gewisses Lächeln, Wächter des Herzens, Landpartie. Ich befand mich im Alter zwischen ca. 17 und 22 Jahren in einer Art Sagan-Euphorie. Die Romane Sagans machten mich fast süchtig. Dies auch deshalb, weil sie ziemlich durchgängig ein immer gleiches Thema in derselben Machart durchdeklinierten. Und trotzdem war jede „Story“ ein Gewinn für mich. Ich lernte, Charaktere besser zu verstehen. Vor allem Charaktere aus dem gelangweilten und launigen französischen Bürgertum und Verhaltensmuster in Liebesbeziehungen. Sagan hatte im Alter von 22 Jahren einen schweren Autounfall, danach begann – parallel zu Ihren literarischen Aktivitäten – ihr langer Rückzug in die Welt der Drogen, bis sie mit 69 an einer Lungenembolie starb (2004). Posthum und 15 Jahre nach ihrem Tod erschien der Roman „Die dunklen Winkel des Herzens.“ Ich will ihn noch lesen.
Eine faszinierende Novelle. Ein Fischer im Meer vor Kuba ringt mit einem riesigen Merlin. Hemingway pflegte manchmal Merline selbst zu fischen, einmal auch zusammen mit Fidel Castro. Der Schriftsteller berührte mich mit diesem Buch wegen der Themen „Existenzkampf“
und „Endlichkeit des Lebens“ und mit der Erkenntnis, dass man im Alter sich zwar auch noch beweisen kann, aber die Niederlage sozusagen existenziell vorgezeichnet ist. Was
ich an Hemingway nicht so mag, ist seine euphorische Nähe zum Stierkampf (Roman „Fiesta“). Historisch sehr wertvoll ist sein Roman „Wem die Stunde schlägt“.