Erste Lektüren nach der Kindheit

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Wann ich mein allererstes Buch gelesen habe, weiß ich nicht mehr (und welches). Vielleicht war es, von Kinderbüchern abgesehen, „Der kleine Prinz“, den ich mir vor ein paar Wochen auch auf Pfälzisch besorgt habe (2016)…

Meine große Lebenslektüre fing jedoch eindeutig mit Karl Mays Büchern an – im Alter von ca. 10 Jahren. Winnetou, Kara ben Nemsi, Old Shatterhand, Nscho Tschi, Intschutschuna, Sam Hawkens waren die Figuren, die mich damals faszinierten. Winnetou war für mich eine Lichtgestalt an Menschlichkeit, Gewandtheit und Mut – Eigenschaften, die ich acht Jahre später wohl auf Che Guevara übertrug. Als Nscho-tschi und Intschu-tschuna umkamen, benetzten, glaube ich, zum ersten Mal meine Tränen die Seiten eines Buchs. Neben dem mehrbändigen „Winnetou“, dem „Schatz im Silbersee“ und dem „Vermächtnis des Inka“ habe ich in den frühen Pubertätsjahren noch an die 40 weitere der 70 Karl-May-Stories gelesen. Der Philosoph Ernst Bloch hat über das Phänomen Karl May und die Wirkung seiner Bücher sinniert. Nachlesenswert.

Populär war in jener Zeit auch das archäologische Buch von K.W. Marek, der sich C.W. Ceram nannte. Man schenkte es mir zu Weihnachten, und ich habe es verschlungen. So habe ich sehr viel über die großen archäologischen Funde insbesondere von Heinrich Schliemann, der die Stadt Troja ausgegraben hat, erfahren. Aber auch über die Grabungen im alten Babylon und in Ägypten. Schauerlich, dass diese Kulturgüter der Menschheit und wichtigen Erinnerungsstätten heute durch Krieg, Terror und Gier so sehr gefährdet sind.

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