Oh, ein Gedicht

O
 
Tonnata heißt es und dazu Bianca
Saftig, flattrig, quirlig und frech
Sottend im Brodo: Fa..far..farfalle
Simmernd natives Öl in Sauteuse
Von den Oliven knorriger Bäume
Oh schattiger Hain des Glücks!

Aglio Olio, Anchovis, der Fisch
Ätherischer Duft kapert die Kate
Nahe am Meer aus Gärten Olor
Peterle mit zitronigen Perlen
Pepe blättrig, Prisen von Salz
Für des Sugos spurenden Pfiff
Ceres sei Dank für solch´ Plaisir.  

Aus Teig die Tierchen, mit Biss
getauft, gebadet, geschwenkt
Tags oder nachts, fast einerlei
Köstlich mutet an und mundet
Was da suppt: die feine Crema
schimmernd seimige Melange
Oh, Du Magie der Vielfalterei!

Doch fehlt italisch noch ein Muss
Weiß rieseln Flöckchen, Flocken
von Parmigiano, Grana Padano
Für die Pasta ein bindender Kuss
Drehgegabelte Happen vom Nest
Zunge geschmeichelt von Schmelz
Habe fertig! Jetzt echt was ins Glas
In der Karaffe lüftet Vino Divino  

Salute, Cin Cin
Tonnata Bianca
con il suo Barone

Oh Silva, oh Hortus, oh Mare!
Oh Belcanto der subtilen Ar(i)e!
Ein wahres Gedicht dies Gericht
Kalmiert es gewitzt im Poeten
Den wild erpichten Bösewicht
Den pfälzischen Pasta-Proleten.

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