Joia, die Mumie

J
Die Mumie, die Tom einst liebte,
tanzte Mambo und lachte,
turnte locker das Leben und machte
sich nichts aus ihrem Geschick.

Noch.

Noch ward sie nicht sichtlich starr;
dass sie so sehr am Leben,
war ihr und sein und eben
der Forschen irdisches Glück.

Doch.

Doch zeigte sich schon an 
in manch rasantem Fliehkraftwahn,
dass man, verhext, den frühen Plagen
kaum je entrinnen kann.

Aus. 

Aus ist der Traum, zerplatzt jenes WIR,
fatal gedopt mit Neustartelixier,
schiebt sie zurück den schweren Karren,
auf dem einst sie gefahren kam.

Noch

enger ist ihr Korsett nun geworden,
der stumm-kalte Blick, ach dieses Morden.
Von den Wimpern rinnt es wie Schwären,
wohlfeile Tusche in schwarzen Zähren.
Ach,

nun schon gezeichnet, gleich einer Mahr
steigt sie zu Lebezeiten mit Panier
ins ewig-düstere Grab hinab, bizarr,
in seltsam stringenter Manier.

Nur

wird sie kaum selbst so empfinden.
Wer gut maskiert in den Spiegel spickt,
kann sich nicht wirklich finden,
lebt in den Tag, in irre Nacht entrückt.

Doch! ...doch

ist ihm selbst sein Gefühl nicht geheuer,
denn die Tolle, die er einst liebte,
sie war ihm so wert und auch teuer.
Vom Leben gerüttelt ist es

noch immer

die Wehmut nach ihr, die Tom plagt,
das Leben, an Joia, das er so mag.

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