Nach Liedversen und -fragmenten von Leonard Cohen
Tschau, Marianne, Susanne. Wie ein Vogel auf dem Draht, so frei hab‘ ich zu leben versucht. Ich erinnere mich gut, es war damals im Chelsea Hotel. So frei wie alle und besäuselt wie in einem Mitternachtschor. Hallelujah, hallelujah! David spielte und es freute Gott. Danke auch für den Tanz, den Walzer in der Konzerthalle in Wien. Eins zwei drei, eins zwei drei… Die Krise war leicht wie ein(e) Feder. Ja, tanz mich bis hin zum Ende der Liebe, tanze! Läute die Glocken, solange es noch passt. Immer gibt es da Risse, durch die das Licht sich drängt, vergiss bloß die perfekten Opfergaben. Aber dann, ach ja dann vergaßen die Engel zu beten. Du warst berühmt, Dein Herz eine Legende, Janis. Aber die Engel vergaßen zu beten für uns. Ganz gleich, ob Du einen Boxer möchtest, einen Lehrer oder Arzt, einen Liebhaber, ich bin da, ich bin Dein Mann, Marianne, Susanne. Erst nehmen wir Manhattan, dann auch noch Berlin. Hallelujah! Nur ist Liebe kein Siegesmarsch. You got me singing. Nun bin ich raus aus dem Spiel. Ich verlasse die Tafel. Du willst es dunkler, wir löschen die Flamme. Ich bin bereit, mein Gott. Zeig mir den Ort, wo Du möchtest, dass Dein Diener sei. Ich hab‘s vergessen, ich weiß nicht. Ich weiß nicht mehr. Zeig mir den Platz, wo das WORT Mensch wurde. Zeig mir den Ort, wo das Leid seinen Ursprung nahm. Wenn Dein Wille geschehe. Hineni…neni!
Hinweis des Autors
Ich hege eine starke Zuneigung zu Cohens Melodien und Texten. Als der Liederpoet Ende 2016 an den Folgen eines Treppensturzes starb, fiel mir in der Folge dieses kleine Mosaikgedicht ein, das in der Literaturzeitschrift Chaussee, Heft 44 abgedruckt ist. Mit dem Gedicht möchte ich den Poeten ehren.