Am Park

A
Heute sah ich einen Mann
Oder war´s doch eine Frau?
Nächtens am verbot´nen Park
Ganz allein vorm grünen Grau
Ich freilich saß ohne Ruh´
am dunkeldarken Balkon
um zwei, vielleicht gar drei
Er oder sie, im jungen Mai
schien ohn´ jede Sorg´ zu sein
Nachts am stillen Park daheim
Das Espenlaub zitterte fein.
 
Eigentlich sah ich fast nichts
sie nicht noch auch ihn nicht
Als ich an der Corona zog
Nur war doch eher zu hören
Als mit meinen Augen zu seh´n
Bisweilen - ein forsches Geh´n,
ein Tapsen des Schuhwerks
auf dem kühlkalten Asphalt
unweit beim Park, den Tauben
Ein Mensch im gesuppten Bild
der monddüsteren Lauben.
 
Oh, es war so dunkel, so dark
In jener späten Geisterstunde
Als meine Augen von der Mansard´
Machten die übliche Runde
Die Äuglein konnten nichts sehen
Weit und breit nun kein Wesen
Weder gut noch böse, na gut
Weder Uniform noch tumber Hut
Die Vögel, die Enten im Park
Sie schwiegen wie nie, au wei
Im Tümpelgras des trockenen Mai.
 
Wo war er, wo ist sie geblieben?
Ging irgendwohin, so es mir schien
Das Mensch schien zu schwinden
Im Dunkel nokturner Quarks dahin
Allmählich der Schemen verblasste
Es strahlte jedoch noch ganz lang
und das gab mir Halt und Elan
ganz und gar deutlich zu mir hinan
wie hingemalt mit feiner Paste
Im Zauberglanz die weiße Maske.
der geile Totentanz der Maske.

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